Journey to Silius


von Seppatoni
12.01.2004

Wir schreiben das Jahr 0373 im neuen Weltraumjahreskalender. Die Bevölkerung der Erde wächst explosionsartig und die Menschheit sucht nach neuen Möglichkeiten, sich im Weltall Niederlassungen zu schaffen. Jay McCray ist da keine Ausnahme. Er bereitet sich vor, seine Reise zur Space Colony # 428, welche sich im Silius Solar System befindet, anzutreten. Da sein Vater ein hochrangiger Entwickler der SSS ist, entschied auch er sich zur Colony zu gehen. Jay träumt seit langem davon, einem Space Colony Entwicklungs-Team anzugehören, doch dazu sollte es nie kommen. Eine gewaltige Explosion erschütterte die gesamte SSS-Colony und zerstörte alles, inklusive allen Projekt-Daten. Die gesamte Mannschaft kam dabei ums Leben, eine Weiterführung der Entwicklungen war unmöglich. Auch Jay's Vater wurde dabei getötet. Die Abendnachrichten berichteten, dass es sich um einen Unfall gehandelt habe. Jay fühlt sich dazu bestimmt, die Arbeit seiner Vaters fortzuführen, aber ohne dessen Daten war dies hoffnungslos. Als er jedoch dessen Zimmer durchsuchte, stieß Jay auf eine Floppy Disk. Bei genauerem Betrachten enthielt diese umfassende Daten der Space Colony Entwicklung, doch sie enthielt ebenfalls einen Brief seines Vaters: "Terroristen planen, die Colony-Forschung zu zerstören. Falls mir etwas zustößt, musst du das Projekt zu Ende führen". Jay begann an dem Projekt weiterzuarbeiten, bis er auf einmal feststellte, dass immer noch Terroristen dabei waren, dem Projekt ein Ende zu setzen. Jay weiß, er hat keine andere Wahl, als die Terroristen zu bekämpfen, die Space Colony Forschung zu verteidigen und seinen Auftrag zu Ende zu führen.

Ausgerüstet mit einer Standardwaffe und einem Gewehr, dessen Projektile in 3 Richtungen geschossen werden, zieht Jay in den Kampf gegen die scheinbar übermächtigen Gegner. Durch das Besiegen eines Zwischengegners erhält er jeweils eine weitere Waffe, insgesamt lassen sich so sechs Schusswaffen im Spiel ergattern. Die Palette reicht Von einem zielsuchenden Geschoss, über eine Laserkanone, bis hin zu einem Granatenwerfer. Während die Standard-Variante mit unendlicher Munition zur Verfügung steht, sind die anderen Waffen aber nur solange zu gebrauchen, wie auch Energie vorhanden ist. Mittels blauen Containern lässt sich diese auch erneuern. Die seltenen roten Container hingegen bessern Jay's Gesundheit auf.

Die Widersacher warten in jeder Stage in großer Anzahl auf den Helden. Riesige Kanonen, versteckte Minen, gefährliche Androiden und fliegende, insektenartige Roboter sind nur einige aus dem großen Sortiment an Gegnern. Noch mehr beeindrucken können jedoch die Endbosse jeweils am Ende einer Stage. Ob dieser jetzt ein gewaltiger Panzer oder aber ein gigantisches Raumschiff ist - Jay bleibt nichts erspart. Gleiches gilt auch für die Gebiete, welche er von den Terroristen zu säubern hat. Die Reise führt ihn von einer Ruinen-Stadt, über düsteren Untergrund, bis hin zur futuristischen Hauptzentrale der Terroristen.

Technisch ist der Titel absolut beeindruckend. Unglaublich detaillierte Hintergründe, genial animierte Sprites und Endgegner, dass einem schon mal vor lauter Staunen der Mund offen stehen bleibt. Würde sich das Spiel nicht in einem NES-Modul befinden, könnte man es glatt für ein 16-Bit Spiel halten. Auch wenn auf dem Bildschirm viel Action los ist, in die Knie geht das Programm nur in den seltensten Fällen. Auch der Sound bietet Spitzenqualität, wie ihn nur wenige NES-Spiele erreicht haben. Geniale, unglaublich atmosphärische und exzellent zur Umgebung passende Kompositionen begleiten den Spieler durch jede Stage. Auch die Soundeffekte brauchen sich nicht zu verstecken und untermalen die jeweilige Aktion makellos.

Auch beim Gameplay kann das Spiel durchwegs überzeugen, denn die Steuerung weißt nicht die geringsten Mängel auf und auch der Waffenwechsel geht ruckzuck vonstatten. Bei knallharter Action, wie sie Journey To Silius bietet, muss man sich darauf auch verlassen können. Das Leveldesign bietet ebenfalls keinen Anlass zur Beschwerde. Trotz zahlreicher schwerer Passagen wird das Spiel niemals unfair und es gibt immer eine Möglichkeit, unbeschadet dem Kugelhagel zu entfliehen. Einzige Negativpunkte des Spieles sind der fehlende 2-Player Modus und der mit fünf Stages etwas zu geringe Umfang, denn auch wenn schon einige Zeit investiert werden muss, um diese überhaupt zu meistern, hätte man sich ob der prächtigen Qualität des Spieles über ein paar zusätzliche Abschnitte gefreut.

Trotzdem bleibt Journey to Silius ein absolutes Vorzeigespiel auf dem NES. Sunsoft's Action-Spektakel kann in spielerischer Hinsicht Konami's "Probotector"-Serie problemlos die Stirn bieten und technisch diese sogar übertrumpfen. Alle Fans mit einem Hang zu actionreichen Ballerschlachten dürfen sich Journey to Silius nicht entgehen lassen und selbst Action-Muffel werden dank der Qualität des Spieles begeistert sein. Also, worauf wartet ihr noch: Habt ihr keines, holt euch eines!


Wertung


9/10

Kommentare



Seppatoni
Auch wenn ich mich in Sachen Ballerspiele nicht unbedingt als großer Anhänger des Genres bezeichnen würde, so hat mich Journey to Silius dennoch überaus beeindruckt. Die technische Spitzenleistung, die knallharte Action und die beeindruckenden Obermotze gehören zum besten, was man auf den NES zwischen die Finger bekommen kann. Wer hier nicht zuschlägt, ist selber schuld.