Championship Bowling


von Seppatoni
17.08.2012

Spätestens seit Wii Sports gehört auch Bowling zu den populäreren Sportarten im Videospielbereich. Mit über 80 Millionen verkauften Einheiten ist die Sportsammlung gar das erfolgreichste Videospiel aller Zeiten. Frühere Versoftungen der Sportart fristeten hingegen eher ein Schattendasein. Selbiges gilt auch für Championship Bowling, welches den einzigen Vertreter dieser Sportart auf dem NES stellt.

Zu Beginn dürft ihr aus insgesamt vier Charakteren euren Spieler aussuchen und ihm einen Namen mit der knappen Länge von 3 Zeichen verpassen. Neben drei Rechtshändern ist auch ein Linkshänder unter den Figuren. Als nächsten Schritt gilt es eine Bowlingkugel auszuwählen. Diese existieren in fünf verschiedenen Gewichtsklassen und den jeweiligen Farben. Je nachdem welche Kugel ihr auswählt, verhält sich diese anders in Bezug auf die Kraft und Geschwindigkeit und das Kurvenverhalten. So lassen sich leichte Kugeln wesentlich einfacher anschneiden, während die schwereren Exemplare dafür mit mehr Wucht auf die Pins treffen.

Habt ihr eure Kugel ausgewählt, so findet ihr euch direkt auf der Bowlingbahn wieder. Nun gilt es, natürlich mit eurer Kugel so viele Kegel wie möglich abzuräumen. Der Wurf erfolgt jeweils in drei Schritten: Zuerst positioniert ihr euren Spieler an der gewünschten Stelle. Danach legt ihr die Richtung (Control) fest. Zu guter Letzt entscheidet ihr euch für die Power, mit welcher die Kugel geworfen wird. Mit der richtigen Kombination aus Kraft und Control könnt ihr der Kugel durch Anschneiden eine elegante Kurve verpassen.

Ziel ist nun - ohne an dieser Stelle weiter auf die detaillierten Bowling-Regeln einzugehen - so viele Pins wie möglich mit einem Wurf abzuräumen. Schafft ihr dies mit einem einzigen Wurf, so spricht man von einem Strike, welcher mit einem jubelnden Charakter und blinkendem Screen gefeiert wird. Wie im Bowling üblich werden insgesamt 10 Frames ausgespielt. Auch die Punktzahl wird in entsprechender Form angezeigt, was wohl nicht jedem auf Anhieb verständlich sein dürfte. Wurden alle 10 Frames gespielt, so dürft ihr am Ende wahlweise nochmals sämtliche Frames begutachten. Je nach Höhe der erzielten Punktzahl erhaltet ihr am Ende gar einen Pokal überreicht.

Über die akustische Untermalung braucht man kaum Worte zu verlieren, die grafische Aufmachung besticht vom allem durch gute Übersichtlichkeit und ist nett anzuschauen - mehr braucht ein Bowling-Spiel auch nicht zu bieten. Auch spielerisch kann mit dem simplem Spielablauf nicht viel falsch gemacht werden. In Sachen Umfang wird dem Single-Player leider relativ wenig geboten. Es gibt mit Ausnahme des normalen Einspieler-Modus in Form einer einzelnen Bowling-Partie nichts, was es sonst noch zu tun gibt. Keine Turniere, Wettkämpfe, gar nichts. Dafür trumpft das Spiel im Multiplayer groß auf: Mit bis zu 4 Spielern können einander die Bowlingkugeln um die Ohren geschmissen werden und das durch die einfache Weitergabe des Controllers ohne Einsatz des NES Four Score.

Mit Championship Bowling liefert Romstar eine gelungene Bowling-Simulation ab, welche spielerisch trotz Reduktion auf simples Knöpfchendrücken Spaß macht. Für lange Zeit wird einen das Spiel dennoch nicht begeistern, denn abgesehen vom spaßigen Multiplayermodus wird für den Einzelspieler einfach viel zu wenig geboten. Fans des Bowlings-Sports und Multyplayerfanatiker mit 3 Freunden am Start werden sicher ihre Freude daran haben, alle anderen vergnügen sich besser auf einer richtigen Bowling-Anlage.


Wertung


6/10

Kommentare



Seppatoni
Ich finde es immer großartig, wenn einer Randsportart die Ehre einer Videospielversoftung zu Teil wird. In diesem Fall ist dies auch durchaus gelungen, ich habe schon früher auf dem Game Boy mit dem dortigen Ableger World Bowling, der mit gar etwas besser gefällt, die eine oder andere Runde auf der Bowlingbahn verbracht. Jedoch fehlen diesem genau wie der NES-Version zusätzliche Spielmodi wie eine Meisterschaft, um auch Einzelspieler bei der Stange zu halten. So bleibt es halt ein nettes Sportspiel für Zwischendurch - mehr nicht.



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