Tennis
von Phil
15.07.2003
Zum Anfang der glorreichen NES-Ära veröffentlichte Nintendo im Zuge der Sport-Serie eine Menge an simplen, Arcade-lastigen Spielen, basierend auf den bekanntesten und beliebtesten Sportarten der Welt. Dass da neben Soccer, Ice Hockey und Volleyball natürlich auch Tennis nicht fehlen durfte, versteht sich wohl von selbst. Die Möglichkeiten für ein NES-Spiel waren gegeben: Die Regeln sind leicht zu verstehen und die Sportart erfreut sich größter Beliebtheit. Doch konnte Big N mit diesem doch recht alten Eisen die Spielergemeinde vom Hocker reißen?
Gleich zum Start des Spiels entscheidet man sich entweder für den Ein- oder Zweispielermodus, welcher allerdings nur kooperativ und nicht gegeneinander gespielt werden kann. Schon findet man sich auf dem einfach gestalteten Court wieder. Auf diesem befindet sich neben den zwei bis vier Spielern und den Zuschauern auf den Rängen übrigens auch Nintendo Star Mario, der als Schiedsrichter die Ballwechsel mit knappen Urteilen das Geschehen kommentiert. So werden also Punkt für Punkt die Spiele bestritten, in denen sowohl mit direkten als auch mit hohen Schlägen (Lobs) die Bälle hin- und herschmettert werden. In der Regel werden zwei Gewinnsätze à sechs Spiele ausgetragen. Gewinnt man ein Match, gelangt man zum nächsten Gegner. Pro Schwierigkeitsgrad, der von 1 (sehr leicht) bis 5 (sehr schwer) reicht, erwarten einen drei Matches. Gewinnt man alle, erhält man einen Pokal und 100000 $, die jedoch nutzlos sind, da man nach Wegdrücken der Sequenz wieder beim Titelbildschirm landet und Erfolge so oder so nicht gespeichert werden können. Der Schwierigkeitsgrad bestimmt in erster Linie die Schnelligkeit des Geschehens: Während der Ball auf Stufe 1 förmlich in Zeitlupe übers Netz geht, fliegen sie einem auf Stufe 5 förmlich um die Ohren! Dass es in Nintendo's Tennis keinen Seitenwechsel gibt (aus der Kameraperspektive des Spiels befindet man sich durchgehend auf der unteren Seite), ist ein wenig ärgerlich und wahrscheinlich auf technische Probleme zurückzuführen.
Da der Titel schon erstmals im Jahre 1983 erschienen ist, hinkt er technisch gesehen später auf den Markt gekommenen Tennis Games wie etwa Four Players Tennis selbstverständlich hinterher. Man sieht dem NES Klassiker sein Alter grafisch stark an, da alles sehr grobpixelig und nicht sehr abwechslungsvoll gestaltet ist. Beim Sound verhält es sich ähnlich: Neben dem kurzen Eingansjingle bekommt man musikalisch rein gar nichts mehr geboten. Die Sounds, die beispielsweise beim Schlagen des Balls ertönen, haben mit dem Sport Tennis an sich auch nicht mehr viel zu tun… Hier hätte ein bisschen mehr Feintuning sicherlich nicht geschadet.
Trotzdem ist und bleibt Nintendo's Tennis ein wahrer Klassiker. Wer sich mit den technischen Schwächen nicht abfinden kann, dem sei von diesem Titel jedoch abgeraten. Alle anderen erwartet ein solides Tennis Spiel für den 8-Bitter, zu dem es aber auch die eine oder andere Alternative gibt.
Wertung
5/10
Kommentare
Phil
Eigentlich habe ich mir Tennis damals nur gekauft, weil ich es als Schnäppchen für wenige Piepen bekommen konnte. Die ersten paar Runden, wohlgemerkt zu zweit, haben durchaus Spaß gemacht. Für ordentliche Langzeitmotivation konnte das Modul bei mir allerdings aufgrund der Eintönigkeit nicht sorgen. Ich sehe das Spiel als eines der vielen, die man immer mal wieder zwischendurch einlegen und kurz spielen kann. Mehr nicht.