Faxanadu


von Yamato
12.11.2001

Eolis, die Stadt der Elfen, die sich einst an Frieden und Wohlstand erfreute, steht am Rande ihrer Vernichtung. Meteore prasseln auf den Weltbaum nieder, Ungeheuer treiben ihr Unwesen, Brunnen vertrocknen und die Menschen werden vom Grauen erschüttert. Um den Frieden wieder herzustellen, muss jemand in den riesigen Weltbaum eindringen und das Böse niederstrecken. Hier beginnt die große Reise durch Faxanadu.

Dieser Klassiker führt euch zurück in die Urzeit der Action-Adventures, als das Geschehen noch aus der Seitenansicht zur Sache ging und nicht wie später üblich aus der Vogelperspektive. Falcom, der ruhmreiche Hersteller dieses Spiels, bemühte sich in den 80ern ganz besonders um dieses Genre, welches speziell in Japan ziemlich populär war. Leider schafften nicht viele Spiele den Weg über den Ozean. Zu den Highlights gehörte aber beispielsweise "Sorcerian", welches dieses Genre erstmalig in die USA brachte, oder die "Ys"-Serie.

Ihr schlüpft in die Rolle des namenlosen Helden und kommt nach einer langen Reise wieder in eurer Heimat an. Sofort wundert ihr euch natürlich, was passiert ist. Nachdem ihr den Ring der Elfen vom Priester bekommen habt, ist euch der Zugang zum Schloss gewährt, wo ihr vom König wichtige Informationen sowie ein kleines Startkapital erhaltet, von dem ihr euch in den zahlreichen Shops wichtige Ausrüstungsgegenstände wie Waffen, Heiltränke, Schilder, Zaubersprüche, usw. kaufen könnt. Positiv fällt dem Genre-Fan auf, dass das aktuelle Equipment Einfluss auf das äußere Erscheinungsbild der Spielfigur nimmt. Startet ihr Anfangs noch relativ spärlich bekleidet, so werdet ihr später eine edle Rüstung und ein mächtiges Schwert tragen können.

Ziel des Spiels ist es, von Eolis aus über den großen Weltbaum bis hin zum sogenannten "Schrecklichen Ort" zu reisen, um dort den finsteren Mächten Einhalt zu bieten. Natürlich werdet ihr auf eurem Weg neben den unzähligen Monstern auch vielen Rätseln entgegen treten müssen. Gegen das eine helfen Schwerthiebe und Zaubersprüche, gegen das andere versteckte Gegenstände und Gehirnschmalz. Leider gibt es ein paar leichte Schwächen im Spielablauf. Grafisch gesehen kommt es zwar so gut wie nie zum Ruckeln, jedoch stellt euch das Spiel an manchen Stellen vor unfaire Aufgaben, da gelegentlich lauernde Monster nicht ohne Energie zu verlieren bekämpft oder umgangen werden können. Dieses Problem kommt besonders an bestimmten Sprungpassagen zum Tragen. Auch kann es nerven, wenn ihr nicht drum herum kommt, wieder zurück zur letzten Stadt zu laufen, weil das Fehlen eines wichtigen Gegenstandes, wie beispielsweise einem Schlüssel, das Weiterkommen verhindert.

Faxanadu ist trotz dieser Mängel ein echter Genre-Klassiker. Die zu erforschenden Welten bieten dem Spieler viel Abwechslung und jede Menge Überraschungen. Stimmungsvolle Hintergründe und ein gutes Gegnerdesign erfreuen das Auge und auch die Musik hat größtenteils echte Ohrwurm-Qualität. Als Namensgeber für das Spiel fungierte übrigens das Famicom (japanische Bezeichnung des NES) und die "Xanadu"-Saga, eine in Japan damals wie heute populäre Fantasy- und Rollenspiel Welt. Stellt euch auf ein atmosphärisch schönes, fantasylastiges Abenteuer ein!


Wertung


8/10

Kommentare



Yamato
Action-Adventures der alten Schule zählen zu meinen Favoriten und auf dem NES gehört Faxanadu eindeutig zu den besten Vertretern dieses Genres. Trotz der im Test angesprochenen Ungereimtheiten hat mich das Spiel wirklich begeistert. Die trostlose und heruntergekommene Spielwelt wurde mit den grafischen Möglichkeiten des NES auf ganz einzigartige Weise in Szene gesetzt. Hinzu kommt ein außergewöhnliches Gegnerdesign. Man hat wirklich das Gefühl, sich auf einer beschwerliche Reise auf fremdartigen Schauplätzen zu begeben. Mit der Mixtur aus motivierender Action, Rätseln und Persönlichkeit verführt Hudson Soft in eine atmosphärisch dichte Fantasywelt, die euch in Erinnerung bleiben wird. Ein Muss für jeden Action-Adventure Fan!



Kuros
Am meisten konnten mich beim Durchspielen die Städte begeistern. Immer freute ich mich, wenn ich nach einer langen und beschwerlichen Reise eine neue Stadt betrat. Dort kaufte ich dann neue Rüstungen und Zaubersprüche, habe mit Leuten geplaudert und natürlich dem Helfer einen Besuch abgestattet. Und die herrliche Ohrwurmmusik trägt einen großen Teil zur Atmosphäre bei. Zwei minimale Negativpunkte konnte ich dennoch feststellen: Die manchmal unfairen Sprungpassagen und die Tatsache, dass es doch mal vorkam, zurück in die Stadt latschen zu müssen, um einen läppischen kleinen Schlüssel zu kaufen, auf dem ein Buchstabe eingraviert war. Aber egal, nennt ihr Faxanadu euer Eigen, kann ich nur gratulieren.



Sokrates
Ich liebe die stimmungsvolle Atmosphäre und die allgegenwärtigen Melodie in der Welt von Faxanadu. Stundenlang bin ich durch die verschiedenen Spielabschnitte gewandelt und habe mich mit den fiesen Kreaturen geprügelt, um mich dann wieder mit neuen Waffen und Rüstungen auszurüsten. Faxanadu gehört meiner Ansicht nach zu den absoluten Highlights auf dem NES!