Bigfoot
von Seppatoni
23.03.2012
Unter dem Namen Bigfoot präsentierte der Amerikaner Bob Chandler im Jahre 1979 den ersten Monster Truck überhaupt der Öffentlichkeit. Auch heute noch ist der Name in den vor allem in den USA populären Rennen präsent und misst sich mit anderen populären Trucks wie beispielsweise Grave Digger. 1990 brachte Acclaim die sich an einer immer größer werdenden Beliebtheit erfreuenden Monster Trucks auf das NES. Unter dem Namen des Originals darf auch auf Nintendos 8-Bitter Gas gegeben werden.
Ihr übernehmt die Kontrolle von Bigfoot und tretet jeweils gegen einen von der CPU gesteuerten Kontrahenten an. Dabei bestreitet ihr eine Reihe von Rennen quer durch die USA, startend in Los Angeles und mit Ziel New York City. Bevor ihr jedoch in einem typischen Monster Truck-Wettkampf antretet, duelliert ihr euch auf einem Parcours aus der Vogelperspektive mit eurem Kontrahenten. Ziel dabei ist es, möglichst viel Geld zu scheffeln, das ihr später in eure Karre investieren könnt. Auf der Strecke könnt ihr Geld in Form von $-Boxen aufsammeln, zudem erhaltet ihr für eure Zielankunft auf Platz 1 nochmals einen ordentlichen Zustupf. Auf dem zu bewältigenden, unwegsamen Gelände habt ihr jedoch mit dichten Wäldern, Sandhügeln und großen Tümpeln zu kämpfen. Auch könnt ihr - so wie eure Gegner - den Zweikampf durch aufsammelbare Items beeinflussen. So erlauben euch die Sprungfedern, Hindernisse und Gegner mit einem gewaltigen Satz zu überspringen. Nitros verpasst euch kurzfristig einen ordentlichen Geschwindigkeitsschub, das Sägeblatt hingegen dient dazu, das Gefährt des jeweiligen Gegners zu beschädigen. Mit einem Schild könnt ihr euch für kurze Zeit davor schützen, mit einem Schraubenschlüssel-Item gar euren Truck wieder komplett reparieren. Ein Crash oder die Zerstörung des Monster Trucks ist unweigerlich mit Geldabzug verbunden. Habt ihr keine Kohle mehr übrig, so endet die Rennkarriere für euch.
Schafft ihr es auf dem Parcours ans Ziel, so dürft ihr gegen eine Antrittsgebühr an einem speziellen Monster Truck-Event teilnehmen. Bevor es jedoch so weit ist, kann das Gefährt in 4 verschiedenen Bereichen aufgepeppt werden, auch hier wieder gegen Bares. So beeinflussen eure Investitionen in den Motor beispielsweise die Geschwindigkeit und Kraft des Fahrzeugs, Reifen hingegen die Fahrtauglichkeit bei Steigungen und beim typischen Plattwalzen alter Schrottautos. Auch eine verbesserte Gangschaltung und Stossdämpfer bringen bei gewissen Events große Vorteile.
Via Sprachausgabe werdet ihr mit einem "Prepare to Race" auf das anstehende Rennen eingestimmt. Je nach Ortschaft wartet ein anderes Race-Event auf euch. Beginnend beim allseits bekannten Car Crunch, in welchem ihr euren Truck über Hindernisse und alte Schrottautos lenkt. Weiter im Race-Portfolio findet sich das Mud Race, welches dem Car Crunch recht ähnlich ist, euch jedoch durch tiefen Schlamm kämpfen lässt. Beim materialintensiven Hill Climb-Wettbewerb gilt es, einen steilen Berg-Parcours zu absolvieren. Bei Tractor Pull-Wettkämpfen müsst ihr einen schwergewichtigen Anhänger über meine möglichst große Distanz ziehen. Und last but not least wartet auch noch ein Drag Race auf euch, welches Elemente aus den anderen Events kombiniert.
Alle Monster Truck-Events werden im Best-of-3-Modus absolviert, das heißt, wer zuerst 2 Rennen für sich entscheiden konnte, gewinnt das Duell und sackt das dicke Preisgeld ein. Zudem habt ihr zwischen den einzelnen Rennen jeweils die Möglichkeit, den Materialverschleiß der oben genannten 4 Komponenten jeweils wieder zu reparieren. Insgesamt 9 Events und ebenso viele Zwischenrennen aus der Vogelperspektive gilt es zu absolvieren, um das Spiel zu beenden. Euer Gegner zu Beginn ist der grüne Monster Truck "The Growler". Schafft ihr es, soweit die Kontrolle über euer Duell zu gewinnen, dass dem Gegner das Geld ausgeht, dann wird er durch den aggressiveren, gelben "Charger" ersetzt. Mit dem "Terminator" wartet noch ein weiterer Kandidat auf eine Teilnahme. Ist jedoch euer Geldbeutel leer, so bedeutet dies unweigerlich Game Over.
Etwas ganz Spezielles hat sich Acclaim bei der Steuerung einfallen lassen. Während ihr euren Monstertruck in den Vogelperspektiven-Rennen ganz normal per Steuerkreuz kontrolliert und mit A und B Items aktiviert, so sieht dies in den Event komplett anders aus. Hier setzt der Hersteller auf die vor allem aus Sportspielen bekannte Trigger-Steuerung. Ihr beschleunigt euren Truck hierbei durch abwechselndes Betätigen von Links und Rechts auf dem Steuerkreuz. Gleichzeitig löst ihr mit B einen Turbo Boost aus, während ihr mit dem A-Knopf die Gangschaltung bedient. Um diese ungewöhnliche Steuerung in den Griff zu kriegen, werdet ihr zu Beginn wohl erst einige Übungsrunden benötigen.
Optisch präsentiert sich Bigfoot relativ durchwachsen. Zwischenbilder sowie die Events sind schön anzusehen, die Rennabschnitte hingegen sind recht eintönig gestaltet. Soundtechnisch wird euch wenig geboten. Außer dem Titel- und Menüscreen werdet ihr meist vom Brummen der Motoren begleitet, unterbrochen von einigen nervenden Soundeffekten beim Rennen.
Das Gameplay wird vor allem von der eigenwilligen Steuerung dominiert. Hat man sich an diese gewöhnt und die ersten Rennen gewonnen, lässt es sich zwar mit ihr Leben, fummelig und ermüdend bleibt sie dennoch. Auch in den Rennabschnitten wird etwas mehr Präzision vermisst, denn zu oft werdet ihr von der Umgebung einfach umhergeschmissen. Der Umfang ist mit 9 Rennen und 9 Events dagegen ordentlich ausgefallen, zudem sorgt auch der 2-Player-Modus für zusätzliche Motivation.
Insgesamt darf Bigfoot als ein solides Rennspiel bezeichnet werden. Die eigenwillige Trigger-Steuerung sowie die eintönigen und repetitiven Rennen zwischen den Events nagen zwar am Spielspaß, wer sich damit abfindet und Freude an den großen Gefährten hat, wird aber die eine oder andere vergnügliche Runde mit Bigfoot absolvieren.
Wertung
5/10
Kommentare
Seppatoni
Durch den NES-Spieleberater wurde ich das erste mal auf Bigfoot aufmerksam: Mit großen Monster Trucks kleine Autor plattwalzen, das hörte sich doch gut an. Von einem Bekannten lieh ich mir einige Jahre später dann schließlich das Modul aus. Nach anfänglicher Verwunderung über die Steuerung bekam ich das Spiel irgendwann in den Griff und spielte es dann auch erfolgreich durch. Lege ich jedoch heute das Modul ein, dann verlässt mich bereits nach wenigen Rennen die Motivation. Wenn ich schon triggern muss, dann auch mit Stil wie z.B. bei Track & Field). Bei Bigfoot macht es mir keinen Spaß.