Donkey Kong
von Seppatoni
07.04.2002
1980 wandte sich Nintendo-Boss Hiroshi Yamauchi an einen jungen, unerfahrenen Mitarbeiter von Nintendo und erteilte ihm den Auftrag, ein Spiel zu entwickeln - und zwar sein aller erstes Spiel! Er ließ sich vom Filmhit "King Kong" inspirieren und schuf einen Gorilla, der die Freundin eines Zimmermanns entführte. Bei der Namensgebung suchte der junge Designer in einem Englisch-Wörterbuch nach einem Begriff, für störrisch und stur. Fündig wurde er unter D, wo ihm das Wort Donkey (zu deutsch: Esel) gefiel. So hieß der Gorilla fortan also Donkey Kong. Die entführte Dame nannte er Pauline und der Zimmermann trug ganz einfach den Namen "Jumpman". Dieser musste schlussendlich den Gorilla auf dem Arcade-Automaten über 4 bildschirmgroße Baustellen-Levels verfolgen, um am Ende seine geliebte wieder in den Armen halten zu können.
Als jedoch einige Mitarbeiter den Automaten ausprobierten, war das Urteil vernichtend: Das Spiel sei eine einzige Katastrophe! Trotzdem wurde ein Automat zu Versuchszwecken in einem Spiellokal aufgestellt. Und sieh da, innerhalb kürzester Zeit hatte er mehr Geld eingespielt, als alle anderen Automaten. Donkey Kong wurde zu einem Riesenhit. Und der damals noch unbekannte Spieledesigner gilt heute als der weltweit beste seines Fachs: Die Rede ist von niemand geringerem als Shigeru Miyamoto! Und auch der Jumpman hat inzwischen einen richtigen Namen erhalten: Mario. Es gibt verschiedene Theorien, wie Mario zu seinem Namen kam. So heißt es, dass ein Pizzalieferant bei Nintendo of America Mario hieß. Aber die wahrscheinlichste Theorie ist, dass der Name vom ersten NoA-Lagerist, Mario Segalli, stammt.
So traten also Mario und Donkey Kong den Weg zu 2 der größten Videospielhelden aller Zeiten an. Doch es gab auch Schattenseiten bei diesem Spiel. So hatte der Produzent des King Kong Films die damals noch eher kleine Firma Nintendo aufgrund des Namens "Kong" verklagt. Verlangt wurde ein Großteil der Donkey Kong Einnahmen. Doch dank der Nachforschung vom damaligen Nintendo-Anwalt Howard Lincoln (später Präsident von Nintendo of America) gewann Nintendo den Prozess und konnte den Siegeszug fortsetzen. Lincoln hatte herausgefunden, dass die Filmproduzenten in einem früheren Prozess King Kong als Figur der Zeitgeschichte bezeichneten und machte sich dies in diesem Prozess zu Nutze.
Das NES-Spiel selber ist eine etwas abgespeckte Version der Automatenumsetzung. Von den 4 existierenden Levels wurden lediglich 3 übernommen, was das Abenteuer natürlich etwas kurz erscheinen lässt. Die Steuerung ist gut gelungen, auch wenn das Sprungverhalten von Mario doch etwas eigenwillig ist. Grafisch sieht das Spiel heutzutage etwas antiquittiert aus, ist aber für die damalige Zeit (Donkey Kong war das aller erste NES-Spiel überhaupt!) wirklich beachtlich. Der Sound ist sehr gelungen und wird auch heute noch gerne in diversen Donkey Kong Spielen eingesetzt. Insgesamt gesehen ist Donkey Kong ein Titel, der natürlich hauptsächlich von der Nostalgie lebt. Für eine Runde zwischendurch packt man das Spiel immer wieder gerne aus und wenn auch nur irgendein Spiel den Titel "Klassiker" wirklich verdient, dann ist es Donkey Kong!
Wertung
6/10
Kommentare
Seppatoni
Ich selber habe zwar die damalige Donkey Kong Zeit noch nicht ganz miterlebt (war noch zu klein, kam also erst ein paar Jahre später dazu), aber trotzdem hab ich das Spiel absolut ins Herz geschlossen. Es ist einfach immer wieder schön, in die Anfangszeit des NES zu tauchen und die alten, historischen Games mal wieder durchzuspielen. Dieses Spiel darf in absolut keiner NES-Sammlung fehlen!
Phil
Dar ich ein Faible für die Spiele der bekannten Nintendo Helden habe, gehört auch Donkey Kong zu meinen meistgespielten NES Games. Technisch gesehen wird einem hier wenig geboten, doch ist das Gameplay so konzipiert, dass man das Modul immer wieder einlegen kann. Größtes Manko ist allerdings der ziemlich geringe Spielumfang. Im Vergleich zu den Spielen der letzten Generation á la Kirby’s Adventure und Super Mario Bros. 3 ist dieser echt ein Witz
Chancell
Super Mario und Donkey Kong haben für mich den größten Sympathiefaktor aller Nintendo-Recken inne, insbesondere in ihrem 1981er-Debüt-Combo sind sie doch am knuffeligsten: Mario, der ewig lauten Schrittes die Stockwerke hochquietschende Hutzelmann sowie obenauf der stampfende, mit herumliegenden Fässern ein einzigartiges Chaos zelebrierende, Zirkusaffe. Bemerkenswert ist zudem – hinsichtlich des Erscheinungszeitraums – die einzigartige Bildsprache Miyamotos: Mit Augen versehene Flammen, herumliegende pinke Handtaschen und Regenschirme sowie der überdimensionale Vorschlaghammer bilden einen cartoonesken, produktiven Gegenpol zur Einheits-Apokalypse versammelter Space Shooter der Post-70er-Ära. Alles in allem ein zeitloser, eingängiger und bis auf den heutigen Tage motivierender Klassiker; lediglich der schmerzlich vermisste Fließband-Level gibt Anlass zur Kritik, dank Rare aber in Donkey Kong 64 nachholbar.