Attack of the Killer Tomatoes


von Seppatoni
15.03.2014

Mit „Angriff der Killertomaten“ fiel das zu intelligenten Monstern mutierte rote Gemüse 1978 erstmals auf der Kinoleinwand über die Menschheit her. Die Horror-Komödie mit jeder Menge Satire und Parodien zog vier Fortsetzungen nach sich. Ebenso entstand von 1990 - 1993 eine äußerst unterhaltsame Cartoon-Serie, die hierzulande unter dem Namen Killertomaten ausgestrahlt wurde und so manchem wohl auch noch aufgrund des ohrwurmverdächtigen Titelthemas in Erinnerung sein dürfte. Der fiese Wissenschaftler Dr. Putrid T. Gangreen terrorisiert dabei die Kleinstadt San Zucchini mit seinen gezüchteten Tomaten-Wesen. Einhalt wird ihm dabei meist von einem Jungen namens Chad Finletter geboten, der als Pizza-Lieferant im Geschäft seines Onkel Wilbur arbeitet ( wobei die Teigfladen jeweils aufgrund des bedrohlichen Gemüses stets ohne Tomatensosse geliefert werden).

Auch in der NES-Umsetzung der Cartoon-Serie kriegt es Chad mit Dr. Gangreen zu tun und muss dessen Plan verhindern, San Zucchini mit einer Rakete namens „Doomsday Tomato“ auszulöschen. Das Vorhaben führt Chad dabei durch unterschiedliche Gebiete: Angefangen von den Straßen von San Zucchini, über die Kanalisation bis hin zu Gangreens düsterem Labor reicht die Palette der Schauplätze.

Auf seiner Rettungsmission kriegt es Chad natürlich mit allerlei Gegnern in diversen Formen zu tun. Egal ob Fledermäuse, wildgewordene Bullen oder einfach nur herumhüpfende Knollen: Sie alle sind dem Labor entsprungene Tomaten-Varianten. Auch Zwischenbosse, die man wie Mummato, Ketchuck oder Tomacho auch aus der Serie kennt, haben ihren pflanzlichen Ursprung. Held Chad kann die fiese Gegnerschar meist mit einem gezielten Sprung auf den Kopf zu Tomatenmatsch verarbeiten, wehrt sich zum Teil aber in einzelnen Szenen auch mit Wurfgeschossen. Hinzu kommt, dass an vielen Stellen rutschiger Tomatensaft den Boden bedeckt und den Pizzajungen hilflos durch die Gegend schlittern lässt.

Unterstützung findet Chad in Form von Items. Ein Sack lässt einige Bonuspunkte auf das Score-Konto schreiben, eine Essenstüte hingegen sorgt für eine Energieauffrischung von wenigen Elementen bis zu einer vollen Energieleiste. Diese verbergen sich oft in versteckten Ecken, welche - für ein 2D-Spiel etwas unüblich - auch mal durch einen Weg in den Hinter- oder Vordergrund aufzuspüren sind. Durch das Spiel mit den verschiedenen Richtungen ergeben sich auch teils verzwickte Abschnitte, in welchen erst mal der korrekte Weg ausfindig gemacht werden muss.

Die optische Darstellung des Spiels wird meist relativ düster gehalten, macht sich aber durchaus positiv bemerkbar. Bei der musikalischen Begleitung setzt man vor allem auf die Titelmusik der Serie, welche aber nicht mit dem Original mithalten kann. Auch andere Stücke sind bestenfalls Mittelmass. Selbiges gilt auch für die Soundeffekte. Die Steuerung offenbart sich leider als äußerst hakelig. Präzise Sprünge auf die Tomaten-Gegner gelingen erst nach etwas Übung, auch die Tastenkombination für hohe und weite Jumps will nicht immer so, wie es der Spiele grad gerne hätte, was in gewissen Passagen durchaus für Frust sorgen kann.

Auch beim Umfang gibt es leider nicht viel Positives zu berichten. Die wenigen und auch nicht gerade großen Levels sind in kurzer Zeit durchgespielt. Der Schwierigkeitsgrad ist im mittleren Bereich angesiedelt, wobei euch ihr in erster Linie vor allem die Steuerung und einige hartnäckige Passagen und Gegner das Leben schwer machen.

Attack of the Killer Tomatoes ist wieder mal ein klassischen Lizenz-Produkt, das zwar einiges aus der TV-Vorlage übernimmt (unter anderem den Reporter Whitley White, welcher während eurem Abenteuer für den örtliche TV-Sender berichtet), unter dem Strich aber doch spielerisch wenig daraus macht. Fans der Killertomaten können durchaus mal einen Blick riskieren, alle anderen sollten sich lieber nochmals einige Folgen der kultigen Cartoon-Serie zu Gemüte führen.

Noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Wenn ihr das Spiel beendet habt, wartet erst einmal ab, ohne einen Knopf auf dem Controller zu betätigen. Ihr werdet positiv überrascht sein.

Wertung


4/10

Kommentare



Seppatoni
Anfang der 90er hat mich die Cartoon-Serie über die Killertomaten jeden Samstag vor den TV gelockt und bestens unterhalten. Von der NES-Umsetzung kann man dies leider nicht sagen. Die unausgereifte Steuerung sorgt für etliche Frustmomente, auch die Orientierung in den Levels ist teils nicht klar und man weiß nicht, wo es als nächstes hingeht. So bleibt leider nur ein unterdurchschnittliches Jump 'n' Run mit einer tollen Lizenz, aus welcher leider wenig gemacht wurde.