Adventures of Lolo 2
von Seppatoni
29.09.2021
Lolo und Lala waren gerade auf dem Rückweg vom verwunschenen Schloss King Eggers, wo Lolo seine Herzensdame im Vorgänger „Adventures of Lolo“ erfolgreich befreit hatte, als sich der Herrscher des Eggerlandes den beiden erneut in den Weg stellte. „Das Labyrinth was nur ein leichter Test, der wahre Kampf beginnt nun.“ Erneut schnappte er sich Lala und verschleppte sich in sein Schloss hoch in den Wolken. Der einzige Weg dorthin führt über einen gigantischen Turm. Lala gelang es, in jedem Raum ein Juwel verstecken, das Lolo den Pfad zum Versteck seiner Angebeteten weist.
Wer bereits den Vorgänger gespielt hat, wird sich auch im 2. Teil von Lolos Abenteuern direkt heimisch fühlen. An der Spielidee wurde nichts geändert: In bildschirmgroßen Abschnitten muss Lolo sämtliche Herzen (oder laut Anleitung „Heart Framers“) einsammeln, um dadurch die Schatztruhe aufzuschließen und mit dem dort eingesperrten Juwel den Weg in den nächsten Raum freizulegen. Verhindern wollen dies acht verschiedene Monsterarten, die sich in den Räumlichkeiten des Turmes aufhalten. Jedes davon hat sein eigenes Verhaltensmuster. Rocky presst Lolo in eine Ecke, Medusas feuern über den ganzen Bildschirm auf euch und Skulls erwachen nach dem Einsammeln des letzten Heart Framers zum Leben. Um sämtliche Herzen einzusammeln ist daher eine geschickte Strategie mit vorausschauender Planung und gutem Timing gefragt. Neben der Gegnerschaft gilt es dabei auch die Bodenbeschaffenheit zu beachten. Gewisse Räume sind von Flüssen oder Lavaströmen durchzogen, in anderen bieten euch Blumenbeete Schutz vor den Bösewichten, während euch Wüsten nur langsam durch den Sand waten lassen.
Immerhin kann Lolo sich selber durch Aufsammeln der Herzen Vorteile aneignen. Schaltet er magische Schüsse frei, kann er damit Gegner in ein Ei sperren und auf der Karte verschieben. Ein weiterer Schuss fegt das Monster komplett vom Bildschirm. Allerdings erscheint es nach wenigen Sekunden wieder und das nicht ohne Grund. Die Gegner sind selber oftmals Teil der Lösung, um das begehrte Juwel in der Schatzkiste zum Vorschein zu bringen. Setzt die Ungeheuer selber als Schild vor Geschossen ein, nutzt sie in Eierform als Floß, um über das Wasser zu gelangen, oder lasst sie durch geschickten Einsatz von verschiebbaren Blocken, sogenannten Emerald Gramers, an anderen Stellen erscheinen. Weitere Unterstützung gibt es in Form diverser Items, die mit dem Sammeln von Heart Framers freigeschalten werden können. Hammer räumen Hindernisse aus dem Weg, der Einbahnweg verändert die Pfeilrichtung einer ebensolchen Plattform und Brücken lassen euch Flüsse und kurzzeitig auch Lavagruben überqueren.
Der Einstieg ins Abenteuer - inklusive kurzer Erklärung der Spielmechanik im Vorspann - erfolgt sanft, schnell zieht der Schwierigkeitsgrad jedoch ordentlich an. Die Puzzles offenbaren sich als deutlich kniffliger als noch im ersten Teil und nehmen eure grauen Zellen gehörig in Anspruch. Wie schon beim Vorgänger befinden sich unter den 50 Abschnitten solche, die in Japan bereits in früheren Teilen der Eggerland-Serie enthalten waren.
Technisch hat sich seit dem ersten Teil wenig getan. Einige der gegnerischen Sprites wurden etwas aufgehübscht, große Unterschiede sucht man vergebens. Das ist jedoch nicht negativ zu verstehen, da die niedliche Optik auch in Teil 2 für beste Übersicht über das Geschehen sorgt. Im Schloss in den Wolken wird zudem optisch etwas Abwechslung geboten. Selten leidet das Spielgeschehen bei zu viel Action unter dem NES-typischen Geflacker und Slowdowns. Begleitet werdet ihr von einem neuen Musikstück, das sich durch alle Puzzlelevels zieht. Zwar hätte die Musikuntermalung gerne etwas vielfältiger sein dürfen, nervig wird sie jedoch nicht.
Die 50 Räume, aufgeteilt auf 9 Stockwerke des Turmes und dem Finale im Schloss, halten dank des knackigen Schwierigkeitsgrades auch länger bei Laune. Bis man in gewissen Abschnitten den Lösungsweg ausgeklügelt hat, kann schon mal einige Zeit vergehen. Der Fortschritt lässt sich in jedem Raum mittels 4-stelligem Passwort sichern. Bei der Steuerung wird auf die einwandfreie und bewährte Kontrolle des Vorgängers gesetzt. Wer diese dennoch umstellen möchte, kann über das Passwort CSTM individuell anpassen.
Adventures of Lolo 2 ist ein gelungener Nachfolger und setzt da an, wo das erste Abenteuer aufhörte. Der Schwierigkeitsgrad richtet sich vor allem an erfahrene Lolo-Spieler, die nicht vor weiteren Knacknüssen zurückschrecken. Neulingen sei erst ein Besuch im Labyrinth des ersten Teils empfohlen, um sich für die Herausforderungen in der zweiten Rettungsaktion zu wappnen. Wem Teil 1 gefallen hat, der wird auch mit Adventures of Lolo 2 seine Freude haben. Und wem der Schwierigkeitsgrad noch nicht hoch genug ist, der kann sich mit den Passwörtern PROA, PROB, PROC und PROD Zugang zu vier „Pro-Levels“ verschaffen.
Wertung
8/10
Kommentare
Seppatoni
Den Vorgänger habe ich mehrmals durchgespielt und liebgewonnen, bevor ich mich an Adventures of Lolo 2 heranwagte. Nach dem sanften Einstieg wird man relativ schnell mit einigen Knacknüssen konfrontiert. Mit jedem Schrittchen tastet man sich etwas weiter an die Lösung der Stage heran – umso befriedigender ist es, wenn man nach unzähligen Versuchen das Puzzle endlich gelöst hat. Allerdings muss ich zugeben, dass ich gewisse Räume ohne Unterstützung des Internets wohl bis heute nie gelöst hätte.